KDEneon - Troubleshooting
für Ubuntu basierte KDE Desktops (KDE-neon / Kubuntu)
Wo finde ich Hilfe und Informationen rund um Ubuntu (auch für KDE)
Wer Hilfe zu Ubuntu basierten Linux-Systemen benötigt, findet meist ein Lösung für sein Problem bei www.ubuntuUsers.de und Informationen zu Ubuntu und Programmen.
Probleme mit NTFS formatierten Laufwerken und Partitionen
Probleme mit NTFS-Partitionen Linux kann mit fast allen gängigen Dateisystemen umgehen, bei NTFS gibt es jedoch einige Besonderheiten. Sollte Linux den Zugriff auf eine NTFS-Partition verweigern, gibt es einschlägige Lösungen. VON THORSTEN EGGELING Wer Windows und Linux im Dualboot auf einem PC installiert hat, kann von solchen Problemen betroffen sein. Ähnliches gilt aber auch für den Zugriff auf externe NTFS
-Laufwerke, die sich unter Linux nicht in das Dateisystem einbinden lassen. Meist erscheint nur eine wenig aussagekräftige Feh-lermeldung, wenn man versucht, auf die Windows-Partition über den Dateimanager zuzugreifen. Für die Probleme gibt es im Wesentlichen zwei Ursachen, deren Behebung wir in diesem Artikel beschreiben. Besonderheiten des NTFS-Dateisystems Das Microsoft-Dateisystem NTFS (New Technology File System) wurde bereits 1993 für Windows NT 3.1 entwickelt. Die meisten Windows-Nutzer kamen damit aber wohl erst ab 2001 mit Windows XP in Kontakt. Die wichtigsten NTFS-Merkmale sind folgende:
• Dateien dürfen größer als 4 GB sein (bei FAT32 die Maximalgröße)
• Dateiverschlüsselung und Komprimierung
• Journaling für mehr Datensicherheit
• Speicherung von alternativen Datenströmen
• Verwaltung von Zugriffsrechten Linux unterstützt die meisten dieser NTFS-Eigenschaften, bis auf die unter Windows vergebenen Rechte im Dateisystem. Fürden Zugriff auf NTFS-Partitionen könne
nbei aktuellen Distributionen zwei Metho
-den zum Einsatz kommen: Ubuntu 24.0
4und Linux Mint 22 verwenden bevorzug
tdas Kernel-Modul NTFS3, das ab Versio
nKryptische Fehlermeldung: Die Ursache dieser Meldung ist fast immer ein NTFS-Dateisystem, das Windows al
sfehlerhaft gekennzeichnet hat und für das eine Prüfung ansteht
.5.15 vorhanden ist und ab Kernel 6.4 al
sstabil gilt. Wie bei den Vorgängern ist wei
-terhin NTFS-3G installiert, das bei Proble
-men mit dem neuen Kernel-Modul verwen
-det werden kann
.NTFS-3G und NTFS3 bieten in etwa den glei
-chen Funktionsumfang, es gibt aber auc
heinige Unterschiede. Das neue Kernel-Mo
-dul NTFS3 liefert meist höhere Übertra
-gungsraten. Zur Zeit (Kernel 6.8) sind NTFS
-3G und NTFS3 beim Lesen und Schreibe
n(sequenziell) großer Dateien in etwa gleich
-auf. Beim zufälligen Lesen und Schreibe
n(random) ist NTFS-3G meist schneller
.Vorsicht bei Schreibzugriffen: NTFS-3
Gund NTFS3 stammen nicht von Microsoft
.Das Dateisystem NTFS ist nicht vollständi
gdokumentiert und die Linux-Software is
tdaher hauptsächlich das Resultat von Re
-verse Engineering. Grundsätzlich besteh
tdaher die Gefahr, dass man mit Linux da
sWindows-Dateisystem beschädigt. Zur Si
-cherheit sollte man den Schreibzugriff au
fNTFS-Partitionen möglichst vermeiden un
dzum Datenaustausch zwischen Linux un
dWindows besser eine FAT32-Partition, au
feinem USB-Stick exFAT oder ein Netz
-werklaufwerk verwenden
.Als fehlerhaft markierte NTFS
-Partition einbinde
nWenn Sie eine NTFS-Partition über den Da
-teimanager in das Dateisystem einhängen
,kann die Fehlermeldung der ersten Abbil
-dung dieses Artikels erscheinen. Auf di
eUrsache weist die Meldung nicht hin – di
eerfahren Sie erst, wenn Sie im Termina
lsudo dmes
g9
4 LINUXWEL
T 4/202
5Praxis / Probleme mit NTFS-Partitione
nDetaillierte Auskunft: sudo dmesg zeigt, welches Problem auf der NTFS-Partition vorliegt, und liefert mit „It i
srecommended to use chkdsk“ auch gleich die Lösung
.eingeben. Es erscheint ein Protokoll wie i
mzweiten Bild gezeigt. Das „Dirty Bit“ setz
tWindows bei Fehlern im Dateisystem un
dmanchmal auch, wenn Windows abrup
tbeendet wurde. In der Regel – aber nich
timmer – prüft Chkdsk das Laufwerk bei
mnächsten Windows-Start automatisch un
dentfernt das Dirty Bit wieder. NTFS3 weiger
tsich, die fehlerhafte Partition einzubinden
.Es gibt vier Möglichkeiten, das Problem z
ubeheben
:Möglichkeit 1: Wenn Sie schnell an die Da
-teien herankommen wollen, starten Sie i
mTermina
lsudo mount -t ntfs3 -o ro,force
/dev/sda3 /mn
tDie Option „-t ntfs3“ sorgt dafür, dass Linu
xdas Kernel-Modul verwendet, un
d„-o ro,force“ bewirkt zur Sicherheit ein
eschreibgeschützte Einbindung, die trot
zDirty Bit erzwungen wird. Ersetzen Si
e„/dev/sda3“ durch den Pfad Ihrer Windows
-Partition, was auch für die folgenden Lö
-sungen gilt (Check mit „sudo parted -l“)
.Unter „/mnt/“ können Sie im Dateimanage
rauf die Dateien zugreifen
.Möglichkeit 2: Verwenden Si
esudo mount -t ntfs-3g /dev/sda3 /mn
tNTFS-3G ignoriert das Dirty Bit und häng
tdie Partition mit Schreibzugriff ein. Das is
tnicht ungefährlich, weshalb Sie die Optio
n„-o ro“ ergänzen sollten
.Möglichkeit 3: Sie können das Dirty Bit un
-ter Linux mi
tsudo ntfsfix -d /dev/sda
3löschen. Das Tool entfernt zwar das Dirty Bit
,die Partition bleibt aber fehlerhaft. Schreib
-zugriffe sollten Sie daher vermeiden
.Möglichkeit 4: Die sichere Reparatur eine
rNTFS-Partition ist nur unter Windows mög
-lich. Wenn Windows ebenfalls auf dem P
Cinstalliert ist, öffnen Sie das Terminal ode
rdie Eingabeaufforderung mit administrati
-ven Rechten und führe
nchkdsk /F C
:aus. Die nachfolgende Frage beantworte
nSie mit „j“ und bestätigen mit Eingabetaste
.Danach starten Sie Windows neu. Sollte ei
nanderes Laufwerk betroffen sein, geben Si
edessen Laufwerksbuchstaben an
.Sollte Windows nicht mehr installiert sein
,kann die Reparatur über das Windows-Ins
-tallationsmedium erfolgen. Die ISO-Date
ifür Windows 11 (funktioniert auch mi
tWindows-10-Partitionen) laden Sie übe
rhttps://tinyurl.com/dw11iso herunter. Eine
nbootfähigen Installationsstick erstellen Si
eunter Linux am einfachsten mit Vento
y(www.ventoy.net). Booten Sie das Installati
-onssystem und drücken Sie die Tastenkom
-NTFS-Partition reparieren: chkdsk /F C: prüft und repariert das Laufwerk unter Windows oder im Windows-Ins
-tallationssystem. Danach lässt es sich unter Linux einbinden
.bination Umschalt-F10, nachdem das Fens
-ter für die Sprachauswahl zu sehen ist
.Damit öffnen Sie eine Eingabeaufforderun
gund mi
tC
:di
rvergewissern Sie sich, ob „C:“ das Laufwer
kder Windows-Installation ist. Andernfall
sprobieren Sie andere Laufwerksbuchsta
-ben aus. Danach verwenden Si
echkdsk /F C
:für die Reparatur
.Windows-Schnellstar
tals Fehlerquell
eWindows 10 und 11 sind standardmäßig fü
rden Schnellstart konfiguriert. Wenn Sie i
mStartmenü „Ein/Aus –› Herunterfahren
“wählen, beendet Windows alle Anwendun
-gen, schließt die Benutzersitzung un
dschreibt Teile des Arbeitsspeichers mit de
mAbbild des Kernels in die Datei „C:\hiberfil
.sys“. Beim nächsten Start liest Windows di
eDaten aus der Datei wieder ein. Teilweis
emüssen zwar Treiber neu initialisiert wer
-den, insgesamt läuft das aber sehr schnel
lab. Anders sieht es bei „Neu starten“ aus
,womit Windows komplett beendet und ne
ugestartet wird
.Bei aktiviertem Schnellstart befindet sic
hdas NTFS-Dateisystem nach dem Herunter
-fahren in einem inkonsistenten Zustand
,weshalb Zugriffe von einem anderen Sys
-tem aus zu Datenverlust führen können
.NTFS-3G bindet die Windows-Partition da
-her automatisch schreibgeschützt ein
,wenn der Schnellstart aktiviert ist. NTFS
3ignoriert dagegen den Zustand und akti
-viert den Schreibzugriff trotzdem. In de
rDokumentation und im Quellcode ist kei
nHinweis auf den Windows-Schnellstart z
ufinden. Es bleibt daher offen, ob NTFS3 mi
tdem Schnellstart zuverlässig umgehe
nkann oder nicht
.Unsere Empfehlung lautet: Schalten Sie be
ieiner Parallelinstallation den Schnellstar
timmer ab. Dazu öffnen Sie unter Window
sein Terminal oder eine Eingabeaufforde
-rung mit administrativen Rechten und de
-aktivieren den Schnellstart
:powercfg /h of
fTipp: Wer das altbewährte NTFS-3G bevor
-zugt, erstellt die Datei „/etc/modprobe.d
/blacklist-ntfs3.conf“ mit diesem Inhalt
:blacklist ntfs
3Nach einem Linux-Neustart wird das Ker
-nel-Modul nicht mehr verwendet.
Mit dem Suchbegriff „ubuntuusers datenrettung“ wird u.a. der Eintrag
https://wiki.ubuntuusers.de/Datenrettung/ aufgelistet. Unter NTFS wird beschrieben, wie die NTFS-Partition wieder
eingebunden werden (mounten) kann. Dazu wird das Programm ntfs-3g benötigt, das jedoch in Ubuntu bereits
vorinstalliert ist.
9.1.) Dolphin verweigert Zugriff auf NTFS-Partition (z.B. sudo ntfsfix -d /dev/sda2)
Der Fehler entsteht, wenn seit dem Schreiben einer bestimmten Speicheradresse oder einem Festplattenblock eine
Änderung eintritt und somit ein Dirty Bit, auch als Modified Bit Flag bezeichnet gesetzt wurde.
Achtung: Dennoch sollte man bei dem Befehl Vorsicht walten lassen, bei einer Reparatur kann es immer zu
unvorhersehbaren Komplikationen kommen. Ein regelmäßige Sicherung der Daten ist immer von Vorteil.
● Mit dem Terminal Befehl dpkg -l ntfs-3g* kann überprüft werden, ob das Paket installiert ist.
● Der Hilfebefehl ntfsfix -h werden die möglichen Optionen angezeigt.
● Mit dem Befehl sudo ntfsfix -d /dev/sda2 wird durch die Option -d das Dirty Bit gelöscht und das Einbinden der
NTFS-Partition wieder ermöglicht.
2. KDEneon24-04_NeuInstall (2025-03-24).odt
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9.2.) Fehlende Unterstützung für das exFAT Dateisystem
Wenn die Fehlermeldung erscheint, dass das exFAT Format nicht unterstützt wird, muss das Paket exfatprogs über das
Terminal nachinstalliert werden mit
● sudo apt install exfatprogs
● sudo apt update
9.3.) Dolphin stürzt im „OverlayRoot“ Modus ab
Nur wenn unter KDEneon das Programm „OverlayRoot“ installiert wurde, welches eine KDEneon Installation in das RAM
(Arbeitsspeicher) des PCs kopieren kann (vergleichbar mir einem Live-System), ist es möglich, dass der Dateimanager
Dolphin abstürzt. Das kann an dem Suchprogramm „Baloo“ liegen.
Abhilfe schafft die Deaktivierung in den Systemeinstellung „Suchen“.
● Systemeinstellungen → Arbeitsbereich → Suchen → Dateisuchen → Dateiindizierung: Deaktivieren
2. KDEneon24-04_NeuInstall (2025-03-24).odt
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Erster Start von KDEne
Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung möchten wir Euch in die Welt der auf Debian (1993) bzw. Ubuntu (2004) basierten Linux Live- und Vollsysteme mit einem KDE-Plasma Desktop einzuführen.
Die beiden Ubuntu Derivate KDEneon und Kubuntu sind mit dem KDE-Plasma-Desktop ausgestattet, wobei diese Anleitung auch bedingt für andere Distribution mit KDE-Plasma-Desktop, wie Fedora oder openSUSE (basierend auf Red Hat Linux) angewendet werden können.
Wichtig : Da auch Ubuntu und somit auch
KDE-neon oder
Kubuntu die
Paketverwaltung von Debian nutzt, ist zu beachten, dass nur Pakete vom Typ
*.deb installiert werden können.
- Als Einsteiger kauft man sich am besten eine
Linux-Zeitschrift mit Heft-DVD , auf der meist mehrere
bootfähige Linux Live-Systeme zum ausprobieren und installieren vorhanden sind
- oder man lädt die
KDEneon / Kubuntu ISO-Image-Datei von sicheren Seiten eines
Online Zeitschriften Portals bzw. den
offiziellen Seiten der Distributoren herunter.
- Wurde die Linux ISO-Image-Datei heruntergeladen, ist der einfachste Weg, diese auf eine bootfähige DVD zu brennen. Nachdem DVD Laufwerke im Gegensatz zu einem USB-Stick sehr langsam sind, fühlt sich der Start des Live-Betriebssystem bis zum erscheinen der Desktopoberfläche wie eine Ewigkeit an.
Tipp : Deshalb empfehlen wir mit Hilfe des DVD-Live-System ein bootfähiges Live-System auf einen flotten USB-Stick bzw. einer SD-Card (80MB/sek bis 200 MB/sek) zu installieren, dann erscheint KDE-Plasma-Desktop bereits nach etwa 10 bis 20 Sekunden auf dem Bildschirm.
Schritt 2: UEFI Einstellungen anpassen und KDE-neon / Kubuntu Live System ausprobieren
- Erklärung wie ein Linux Live-Betriebssystem funktioniert, welche Vorteile eine Live-System bietet und was zu beachten ist.
- Wenn das Live-System nicht startet, im
UEFI/BIOS die Einstellungen anpassen.
- Die wichtigsten Einstellungen und Anpassungen für das Arbeiten mit dem Live-System vornehmen (z.B. WLan Verbindung aktivieren, Bildschirmauflösung ändern oder auf deutsche Sprache einstellen).
Schritt 4: System nach der Installation von KDE-neon / Kubuntu anpassen
In den Systemeinstellung stellen wir als erstes den einfachen Mausklick auf den gewohnten Maus Doppelklick um und geben dann einen kleinen Überblick über verschiedenen Möglichkeiten das System anzupassen.
KDE-neon Vollinstallation an die persönlichen Bedürfnisse anpassen, wie z.B. den Bildschirmhintergrund ändern, das Installieren von Programmpaketen (z.B. Office Anwendungen, Fotobearbeitung) oder die Installation von Geräten (z.B. Drucker und Scanner).
Schritt 5: KDE-neon / Kubuntu Desktop anpassen
Standard Bildschirmhintergrund durch ein eigenes Hintergrundbild austauschen und den Bildschirmschoner mit eigenen Fotos starten. Uhrzeit und Datum, sowie bei Klick auf die Uhrzeit den Kalender mit den bayrischen und Feiertage anzeigen lassen. WLan Verbindung aktivieren.
Schritt 6: KDE-neon / Kubuntu Programmverwaltung "Discover"
Programme aus den offiziellen Programm Quellen (Repositories) mit Discover installieren und deinstallieren. System und Programmpakete aktualisieren (UpDate).
Schritt 7: KDE-neon / Kubuntu Favoriten und Schnellzugriffe
- Programmstarter aus den Favoriten zur Kontrollleiste hinzufügen oder entfernen.
- Programmstarter aus den Favoriten entfernen und von "Anwendungen Büroprogramme" hinzufügen und innerhalb der Favoriten verschieben
Schritt 8: KDE-neon / Kubuntu Programminstallation und Deinstallation mit der Konsole (Terminal)
- Programme über die Konsole installieren, deinstallieren, das System und die Programme aktualisieren.
- Kernel Systembereinigen bzw. alte Kernel löschen.
Welchen externen Datenträger sind für ein Linux System geeignet
- Für ein
Linux Live-System ist ein
USB-Stick oder eine
SD-Card gut geeignet, da das Betriebssystem in den Arbeitsspeicher (RAM) geladen wird und nur
wenige Schreibzugriffe auf den Datenträger erfolgen, im Gegensatz zu einer Linux Vollinstallation.
- Hinweis : Wer ein
Linux Vollsystem auf einem externem Datenträger installieren möchte, sollte eine
Festplatte ,
SSD oder
NVMe dafür verwenden.
Festplatte , SSD oder NVMe sind qualitativ hochwertig im Gegensatz zu USB-Sticks mit einem installiertem Linux Vollsystem , da diese wegen den unzähligen Schreibzugriffen , der thermischen Belastung und der nicht so hochwertigen Speicher Chips oft den Geist auf geben.


